04/2021 INTERGREEN Newsletter
Probenahme für Nährstoff-Bodenanalysen
Voraussetzung für die Erstellung von Düngeplänen ist die Entnahme von repräsentativen Bodenproben und die Ermittlung der Nährstoffgehalte im Labor sowie die anschließende Auswertung der Analysedaten.
Bodenproben werden meistens im Herbst/Winter oder im zeitigen Frühjahr auf den Sportplätzen entnommen. Die anschließende Untersuchung erfolgt dann vornehmlich in den Laboren der LUFA in den jeweiligen Bundesländern (DRG, 2005).
Ablauf der Bodenuntersuchung
Zeitpunkt
Der günstigste Zeitpunkt zur Entnahme einer Bodenprobe liegt zwischen November und März. Die Probe sollte jedoch mindestens vier Wochen vor der ersten Düngung entnommen werden. Die Bodenuntersuchung wird im Abstand von zwei bis spätestens drei Jahren wiederholt, damit die Auswirkungen der Düngung auf die Bodengehalte geprüft werden können.
Probenahme
Am besten eigenen sich entsprechende Handprobennehmer oder kurze Bohrstöcke. Für eine Probe sind auf der gesamten Fläche gleichmäßig verteilt mindestens 15 bis 20 Einstiche vorzunehmen, aus denen dann eine Mischprobe erstellt wird. Die Einstichtiefe wird auf ca. 10 cm begrenzt, da in diesem Horizont die Hauptwurzelmasse der Gräser angesiedelt ist.
Für die Fläche eines Rasensportplatzes wird im Normalfall eine Mischprobe untersucht. Damit möglichst eine repräsentative Probe gezogen wird, empfiehlt es sich, ein geeignetes Probemuster einzuhalten, wie es in der Grafik 1 beispielhaft dargestellt wird.
Verpackung und Versand der Probe
Der Boden aus den 15 bis 20 Einstichen wird in einem Behälter gemischt und von der Mischprobe werden dann etwa 300-500 g in einen sauberen Plastikbeutel abgepackt. Dieser wird außen mit der Anschrift der Sportanlage und dem Namen des Platzes (Hauptplatz /Trainingsplatz Nr.5) und der Nutzungsintensität (mäßig – mittel – stark) beschriftet. Zusammen mit dem ausgefüllten Begleitbogen wird die Probe an das Untersuchungslabor geschickt. Oft wird dieser Service von den beratenden Düngemittelfirmen übernommen.
Welche Nährstoffe werden untersucht?
Bei der Standarduntersuchungen nach VLUFA werden folgende Parameter analysiert.
- Bodenart und pH-Wert sowie
- P2O5 mg/100g Boden
- K2O mg/100g Boden
- MgO mg/100g Boden
Als Zusatzuntersuchung werden häufiger bei sandreichen Rasentragschichten einige Spurenelemente (Cu, Fe, Mn) und die Gehalte für organische Substanz ermittelt.
Die jeweiligen Düngeempfehlungen für belastbare Rasenflächen sind immer unter Berücksichtigung der Extraktionsmethode festzulegen, da je nach Bodenaufschluss unterschiedliche Werte ermittelt werden.
- MLSN = Minimum Levels for Sustainable Nutrition,
- SLAN = Sufficiency Level of Available Nutrients,
- BCSR = Base Cation Saturation Ratio Verfahren,
- VDLUFA = CAL-Methode, Calcium-Acetat-Lactat-Lösung (Verband deutscher landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten).
Fazit
Im Hinblick auf eine gleichmäßige Anlieferung der Nährelemente an die Gräserwurzel spielt der Boden eine ausgleichende Rolle. Je nach Nährstoff-Speicherkapazität des Bodens bzw. des Substrates (KAK = Kationen-Austauschkapazität, AAK = Anionen-Austauschkapazität und organisch gebundenen Nährstoffen), sollten entsprechende Mengen der Haupt-, Sekundär- und Spurennährstoffe in pflanzenverfügbarer Form vorliegen. Für das Monitoring über einen längeren Zeitraum sollte das einmal gewählte Analyseverfahren (Labor) beibehalten werden, damit die Werte vergleichbar bleiben.
Voraussetzung für die Erstellung von Düngeplänen ist die Entnahme von repräsentativen Bodenproben und die Ermittlung der Nährstoffgehalte im Labor sowie die anschließende Auswertung der Analysedaten.
Bodenproben werden meistens im Herbst/Winter oder im zeitigen Frühjahr auf den Sportplätzen entnommen. Die anschließende Untersuchung erfolgt dann vornehmlich in den Laboren der LUFA in den jeweiligen Bundesländern (DRG, 2005).
Quellenhinweise:
- DRG, 2005: Bodenuntersuchung - Nährstoffversorgung von Golf- und Rasensportplätzen (Teil 1).
www.rasengesellschaft.de/rasenthema-detailansicht/rasenthema-mai-2005.html - MÜLLER-BECK, K.G., 2018: Handout B-Kurs Greenkeeper-Fortbildung, DEULA Rheinland.
Autor
© Dr. Klaus Müller-Beck, Ehrenmitglied DRG