01/2023 INTERGREEN Newsletter
Praxis-Seminar Sportschule Grünberg
Frühjahrsstart zur Rasenpflege mit Praxisseminar
Für den 15. März hatte der Hessische Fußballverband zusammen mit dem Kompetenzpartner Schmitt INTERGREEN -Sportstättenbau aus Langgöns, zu einem Rasenseminar in die Sportschule Grünberg eingeladen. Auch wenn an diesem Tag der Rasen weiß war (es hatte kräftig geschneit) so folgten ca. 50 Teilnehmer der Einladung. Mit dem Vortragsangebot wurden sie nicht enttäuscht; denn neben den Themen „Intelligentes Wassermanagement bei der Sportplatzberegnung“, „Angepasste Rasenmischungen für extreme Witterung“ und „Nährstoffe und Hilfsstoffe für gesunden Rasen“, standen auch praktische Erläuterungen zur „Bewässerungstechnik“ sowie eine „Maschinenpräsentation“ auf der Agenda.
Wassermanagement auf dem Sportplatz
In der Zukunft wird es bei der Sportplatzberegnung verstärkt darauf ankommen, möglichst effizient und sparsam zu bewässern. Dazu sollten die Verdunstungsraten bei den hohen Sommertemperaturen bekannt sein und vor den Beregnungseinsätzen die Bodenfeuchte gemessen werden. In seinem Vortrag stellte Dr. Müller-Beck verschiedene Verfahren zur Messung vor.
Ebenso ging er auf die Verwendung von „Wetting Agents“ ein, die bei ausgetrockneten Rasenflächen zuvor ausgebracht werden sollten, damit das Beregnungswasser nicht abläuft, sondern in die Rasennarbe einziehen kann.
Als Anregung zur Optimierung des Wassermanagements nannte der Referent einige wichtige Maßnahmen.
Möglichkeiten zur Einsparung von Beregnungswasser
- Reduzierung der bewässerten Fläche,
- Beregnung mit geringerer Wasserqualität (Klär-bzw. Brauchwasser),
- Grasarten/Sorten mit geringerem Wasserbedarf auswählen,
- Qualitäts-Ansprüche reduzieren (Rasenaspekt),
- Erneuerung bzw. Verbesserung des bestehenden Beregnungssystems,
- Daten basierte Steuerung der Beregnungsanlage,
- Klimadaten mittels Wetterstation berücksichtigen
- Bodenfeuchtigkeit durch Sensor-Messung kontrollieren,
- Prüfung und Verbesserung der Verteilgenauigkeit,
- Regner Einstellung und Regner Qualität prüfen und optimieren,
- Nutzung von Wetting Agent zur Brechung von Hydrophobie.
Wasserbedarf der Gräser beachten
Bedingt durch eine gezielte Gräserzüchtung stehen heute insbesondere eine Reihe von tetraploiden Sorten der wichtigen Grasart Lolium perenne (Deutsches Weidelgras) im Markt zur Verfügung. Nach Aussage von Frau Dr. Schnotz, die über Rasenmischungen berichtete, leisten diese Gräser deutlich mehr bei der Trockenverträglichkeit. Darüber hinaus starten sie eindeutig schneller wieder durch, wenn man nach einer Trockenperiode die Flächen nachsät.
Biostimulanzien unterstützen Trockenverträglichkeit
In den Ausführungen (Handout) der Firma COMPO-EXPERT wurden die Eigenschaften von Biostimulanzien beschrieben. Danach handelt es sich u. a. um bioaktive Substanzen aus Pflanzen, Algen oder Kompostextrakten .Aber auch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze sowie Huminstoffe oder Aminosäuren zählen zu den Biostimulanzien. Bei einem ausgewogenen N: K-Verhältnis in der Düngung sorgen Biostimulanzien zusätzlich zur Verbesserung der Abwehrkräfte in den Gräsern und schützen so vor Trockenstress.
Großes Interesse zeigten die Teilnehmer an dem Spezialgerät „airter“ zur Bodenlockerung mittels Druckluft, das von der Firma Weimar am Nachmittag des Seminartages in Grünberg vorgestellt wurde.
Autor
Dr. Klaus Müller-Beck
Ehrenmitglied DRG
48291 Telgte
E-Mail: klaus.mueller-beck@t-online.de