Trockenheitsschäden - Vorbeugen und Beheben
45. Report-Ausgabe

Trockenheitsschäden - Vorbeugen und Beheben

Der Sommer 2015 stellte die Rasenspielfelder auf eine harte Probe. Die anhaltende Trockenheit führte vielerorts zu heftigen Schäden im Bewuchs. Gräser wie das deutsche Weidelgras sind hier sehr empfindlich. Andere Gräser wie z.B. der Rotschwingel und auch die Wiesenrispe eher weniger. Durch den Ausfall der einzelnen Gräsersorten entstehen Lücken in der Grasnarbe, welche sich aus eigener Kraft nicht mehr schließen.

Vorbeugung von Trockenheitsschäden

1. Wässern
Die nahestliegende Möglichkeit ist natürlich das Wässern.
Ohne Wasser kein Wachstum, das gilt auch beim Rasen. Doch Wasser ist ein wertvolles Gut, mit dem Sie haushalten sollten. Eine seltenere, aber intensivere Beregnung am frühen Morgen oder späten Abend ist nicht nur für die Umwelt gut, sondern auch für den Rasen. Denn so wird der Boden tiefgründig, 10 bis 20 cm tief, durchfeuchtet, was das Tiefenwachstum der Wurzeln anregt und den Rasen widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit macht. Dafür müssen Sie mit 10 bis 20 l Wasser pro Quadratmeter rechnen. Häufige, geringe Beregnung regt hingegen das oberflächennahe Wurzelwachstum an, was den Rasen noch trockenheitsanfälliger macht und die Verfilzung begünstigt. Testen Sie nach der ersten Beregnung mit einem Spatenstich, wie lange es gedauert hat, bis der Boden ausreichend tief durchfeuchtet ist. Verfärbt sich das Gras gelb oder braun, hat der Rasen bereits einen Trockenheitsschaden erlitten. Fangen Sie daher mit der Beregnung an, sobald sich „Trittspuren“ zeigen, sich also die Grashalme nach Belastung nicht mehr automatisch aufrichten. In trockenen Regionen müssen Sie so schon im Frühjahr mit der Beregnung beginnen. Im Sommer beregnen Sie leichte Böden alle 3 bis 5 Tage.

2. Regelmäßiger Schnitt
Ein bis zweimal pro Woche, bzw. dem Wachstum angepasst, sollte gemäht werden.
Der regelmäßige Schnitt hält den Blatthorizont auf gleicher Höhe und das Blattwachstum geht in die Breite. Somit bleibt die Blattmasse, welche die Gräser zum Leben brauchen, auf gleichem Niveau. Damit bleiben die Gräser widerstandsfähig und zudem werden unerwünschte Nebengräser unterdrückt.

3. Sauberer Schnitt
Auch ein sauberer Schnitt beugt Trockenheitsschäden vor. Wenn die Messer gut geschliffen sind, franst die Schnittfläche nicht aus und fördert somit die Heilung der Schnittfläche. Gleichzeitig haben Krankheitserreger weniger Möglichkeiten in die Gräser einzudringen.

4. Schnittgut entfernen
Dadurch verringert sich der Anteil an organischer Substanz im oberen Bereich der Rasentragschicht. Dieser „Rasenfilz“ wirkt oft wie ein Schwamm, welcher Wasser und Nährstoffe fest hält. Dadurch haben die Gräserwurzeln nicht mehr die Notwendigkeit in die Tiefe zu gehen. Bei Trockenheit ist das begrenzte Wasserreservoir dann schnell aufgebraucht und die Wurzeln haben keine Möglichkeit mehr, Wasser aus der Tiefe zu beziehen.

5. Wurzelbild kontrollieren (tiefe Wurzeln)
Mit dem Spaten sticht man einen Quader mit einer Fläche von ca. 20 x 20 cm aus der Rasentragschicht heraus. Nun kann man an dem ausgestochenen Profil sehr gut erkennen, wie weit die Wurzeln nach unten gewachsen sind. Umso weiter nach unten, desto besser. Ca. 15 cm sollten diese lang sein.

6. Bodenverdichtungen beheben
Ist der Boden verdichtet, resultiert daraus ein schlechter Nährstoff- und Sauerstoffhaushalt. Wasser kann ebenfalls schlecht eindringen. Somit haben wir wieder das Problem, dass die für die Rasenpflanzen so wichtigen Wurzeln nur im oberen Bereich der Rasentragschicht zurechtkommen. Bei entsprechender Trockenheit nehmen die Gräser schnell Schaden, da die noch vorhandene Feuchtigkeit in diesem oberen Bereich der Rasentragschicht schnell aufgebraucht ist.

7. Ausreichende Nährstoffversorgung
Besonders die Nährstoffe Phosphor (P) und Kali (K) sind hier wichtig. Phosphor sorgt für gutes Wurzelwachstum und Kali für die Belastbarkeit der Gräser gegen Trockenheit. Langzeitdünger sind hier zu bevorzugen. Insbesondere auch im Hinblick auf eine mögliche Auswaschung der Nährstoffe ins Grundwasser. Über eine Nährstoffuntersuchung der Rasentragschicht können die fehlenden Nährstoffe analysiert werden. Phosphor sollte hierbei bei 10 – 12 mg/100 g Boden und Kali ca. 15 mg/100 g Boden liegen. Diese Werte sind natürlich stark von der Bodenart abhängig.

Zusammenfassend ist somit zu sagen, dass nur mit einer ausreichenden Pflege der Rasenflächen gegen Trockenheitsschäden vorgebeugt werden kann.

Behebung von Trockenheitsschäden

1. Vertikutieren und aerifizieren
Hierbei wird abgestorbenes organisches Material entfernt. Dieser sogenannte „Rasenfilz“ verhindert sonst den Eintrag von Feuchtigkeit und Nährstoffen in den Wurzelraum der Rasentragschicht.

2. Bodenlockerung
Durch die Bodenlockerung wird das Bodengefüge gelüftet. Ein ordentlicher Nährstoff- und Feuchtigkeitshaushalt ist gewährleistet.

3. Besandung
Eine Besandung (Topdressen) stabilisiert das Bodengefüge und trägt somit zu einem gesunden Bodenleben bei.

4. Düngung
Erst die Düngung ermöglicht ein gesundes Wachstum der Rasengräser und die so wichtige Bewurzelung.

5. Nachsaat
Ausfälle in der Gräsermischung können nur durch eine professionelle Nachsaat behoben werden.

Wichtig:

Alle Faktoren, bzw. Maßnahmen funktionieren nur in einem ausgeglichenen Miteinander. Hierzu empfehlen wir den Rat und das Know-How ihres nächstgelegenen Intergreen-Partners in Anspruch zu nehmen.

Zu den INTERGREEN-Betrieben
Typische Trockenschäden auf Sportplatzfeldern. Foto: Klaus Müller-Beck
Typische Trockenschäden auf Sportplatzfeldern. Foto: Klaus Müller-Beck

Zurück

Ihre Ansprechpartner mit Qualitätsbewusstsein und Zukunftsblick.

Copyright © 2024, INTERGREEN AG Frankfurt am Main

Starkes Netzwerk durch Mitgliedschaften:

Einstellungen gespeichert
Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies und weitere Drittanbieterdienste auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Ihre Entscheidung hinsichtlich der Nutzung von Cookies können Sie jederzeit über den Link "Datenschutz-Einstellungen" im Footer dieser Website widerrufen.

 
Externe Medien

Wenn Cookies und die Datenübermittlung von/an externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Einwilligung mehr. Ohne Ihre Einwilligung sind die Inhalte von Google-Maps (und über diese Dienste Google Fonts) standardmäßig blockiert.

   
Name Google Maps
Anbieter Google Ireland Limited, Gordon House, Barrow Street, Dublin 4, Ireland
Zweck Wird zum Entsperren von Google Maps-Inhalten verwendet.
Datenschutzerklärung https://policies.google.com/privacy
Host google.com
Cookie Name NID
Cookie Laufzeit 6 Monate
   
Name Google Fonts
Anbieter Google Ireland Limited, Gordon House, Barrow Street, Dublin 4, Ireland
Zweck Wird über Google Maps geladen, um die Inhalte ansprechend anzeigen zu können.
Datenschutzerklärung https://policies.google.com/privacy
Host google.com
LEISTUNGEN

Profitieren auch Sie von unserer langjährigen Erfahrung im Sportplatzbau.

REFERENZPROJEKTE

Hier finden Sie einige Projekte der INTERGREEN-Betriebe.

SERVICE

Downloads und Info's mit nützlichen Infos für Ihrer Arbeit auf Sportanlagen.

INTERGREEN-Newsletter
NEWSLETTER-ANMELDUNG

In regelmäßigen Abständen erhalten Sie einen Newsletter mit News, Infos, Angeboten, Aktionen, Terminen und Tipps und Tricks.

VIELFÄLTIGE SPORTARTEN ERFORDERN UNTERSCHIEDLICHE BELAGSARTEN.

Die INTERGREEN-Partnerbetriebe sind spezialisiert auf fachgerechte Bau- und Pflegeleistungen für die wechselnden Belagsarten.

DOWNLOADS
PFLEGEPLÄNE
DOWNLOADS
FLYER & BROSCHÜREN
You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close