49. Report-Ausgabe
Regenwürmer im Sportrasen - Freund oder Feind
Regenwürmer gehören zum natürlichen Bodenleben und sorgen als Primärzersetzer für den Abbau von organischen Materialien wie beispielsweise Schnittgut auf der Rasenfläche. Regenwürmer im Rasen erfüllen nützliche Aufgaben im Ökosystem des Erdreichs. Ihre Grabungen sorgen für die Durchlüftung des Bodens und ermöglichen einen schnelleren Wasserablauf in tiefere Schichten. Man bezeichnet die Regenwurmröhren auch als sekundäre Porung des Bodens.
Im Herbst und im Frühjahr werden die Würmer besonders aktiv und durchmischen den Boden. In dieser Zeit stören die Häufchen (Regenwurmlosung) ganz besonders; denn bei feuchter Witterung werden die Wurmhäufchen breitgetreten und decken damit die Gräser ab.
Bis zu 200 Tiere können sich pro Quadratmeter ansiedeln, das führt dann zu einer erheblichen Dichte der Regenwurmausscheidungen und verursacht Beeinträchtigungen beim Spielbetrieb.
Eine Bekämpfung der Regenwürmer auch im Sportrasen ist nicht angezeigt. Hier sollten Pflegemaßnahmen zur Vergrämung der Würmer ausgeführt werden. Regenwürmer bevorzugen lockere Böden mit einem hohen pH-Wert, sandreiche, saure Böden meiden sie eher.
Zur Erhaltung einer standfesten Spieloberfläche wird deshalb regelmäßig besandet, dabei sollte bevorzugt scharfkantiger Sand genutzt werden. (z. B. Lava 0-3 mm). Damit die Häufchen nicht breitgetreten werden, ist die flächige Bearbeitung mit einem Rasenstriegel besonders wirkungsvoll.
Bei regelmäßigem Einsatz werden die Häufchen gut verteilt (auch im feuchten Zustand) und die Regenwürmer werden durch die Vibration der Federzinken gestört, sodass sie in tiefere Schichten abziehen.
In einem „Factsheet“ der Universität Hohenheim wurden unter dem Titel: Regenwürmer – Schädlinge im Intensivrasen? Problembereiche und Lösungsansätze aus einer Literatur-Recherche zusammengestellt.