Naturstoffe im Fokus
Die Einführung einer neuen Produktgruppe neben Dünge- und Pflanzenschutzmittel hat auch zu einer Ausweitung bei den Begriffen geführt. Pflanzen-Biostimulanzien helfen bei abiotischem Stress (Trockenheit, Frost, Temperaturextreme). Biologische Pflanzenschutzmittel helfen bei biotischem Stress (Krankheiten, Schadinsekten, Unkräuter). Bei der Benutzung verschiedener Fachbegriffe kommt es häufiger zu Verwechselungen, da je nach Betrachter etwas anderes gemeint wird. Für einige wesentliche Bezeichnungen sollen hier die Bedeutungen kurz erläutert werden.
Biologicals
- Der Begriff „Biologicals“ steht übergeordnet für den Zusammenschluss von Substanzen und Wirkstoffen, die unter Verwendung von Stoffen natürlichen Ursprungs (Pflanzenextrakten, Mikroorganismen, Nützlingen)hergestellt werden. Biologicals stellen eine vielversprechende Ergänzung chemischer Produkte dar und stärken als neuer Baustein das Konzept des „Integrierten Pflanzenbaus“.
Biostimulanzien
- Ein Pflanzen-Biostimulanz ist ein EU-Düngeprodukt, das dazu dient, pflanzliche Prozesse unabhängig vom Nährstoffgehalt des Produktes zu stimulieren, wobei die Ausrichtung zur Verbesserung eines oder mehrere Merkmale direkt auf die Pflanze oder auf die Rhizosphäre der Pflanze im Boden abzielt.
Biocontrol
- Die natürliche biologische Schädlingsbekämpfung ist eine Ökosystemleistung, bei der Schädlinge durch natürliche Feinde ohne menschliches Eingreifen bekämpft werden. Bei der klassischen biologischen Schädlingsbekämpfung wird ein wirtsspezifischer natürlicher Feind (oder eine Mikrobe) aus dem Ursprungszentrum eines Schädlingsorganismus eingeführt, um den Schädling zu bekämpfen.
Biologische Pflanzenschutzmittel
- Biologische Pflanzenschutzmittel basieren auf Wirkstoffen natürlichen Ursprungs, die entweder unter Verwendung natürlich vorkommender Stoffe wie Pflanzenextrakte oder der dazu identischen, synthetisch gewonnenen Stoffe oder auf Basis von Mikroorganismen hergestellt werden.
- Folgende Kategorien lassensich laut CLE unterscheiden:
- Semiochemikalien (Pheromone);
- Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Viren);
- Biochemikalien und andere Stoffe (Pflanzenextrakte, Mineralien, Peptide oder Proteine).
Bioprotectants
- Bioprotektion dient dem Schutz vor unerwünschten Organismen, einschließlich Schädlingen und Krankheitserregern. Als Antagonisten stammen sie aus der Natur und können direkt genutzt werden oder sind naturidentisch, wenn sie synthetisch hergestellt werden.
- Bioprotektion soll für den Menschen nicht krankheitserregend sein, keinen Schaden für den Menschen verursachen, nicht zur Resistenz gegen antimikrobielle Mittel beitragen.
Quellenhinweise:
HARTMANN, S., 2022: IVA-Biostimulanzien – neue Wege neben Mineraldüngung und Pflanzenschutz?
Online-Pflanzenbautagung Sachsen. www.landwirtschaft.sachsen.de/download/Biostimulanzien_Hartmann_2022_02_25.pdf