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42. Report-Ausgabe
Alterung der Rasentragschicht und die Folgen
Abhängig vom Standort, dem individuellen Aufbau, dem Bodenleben sowie von den verwendeten Gräserarten und dem jahreszeitlichen Witterungsverlauf erfolgt der Alterungsprozess der Rasentragschicht (RTS). Die Alterung ergibt sich unter anderem durch die Anreicherung von organischer Substanz wie Wurzeln, Blätter, aber z.B. auch Regenwurmkot.
Folgen der Alterung:
Die Folgen der Alterung sind insgesamt eine Verschlechterung der Funktionseigenschaften der RTS und somit eine negative Beeinträchtigung der Bespielbarkeit des Sportrasenplatzes.
Durch eine Anreicherung von organischer Substanz wird die Wasserdurchlässigkeit verschlechtert. Insbesondere bei Starkregenereignissen kann dann das anfallende Wasser dann nicht mehr abfließen und eine Nutzung des Platzes ist nicht mehr möglich.
Des Weiteren verschlechtern sich die Wachstumsbedingungen für die Gräser, wenn Staunässe entsteht und der Lufthaushalt nicht mehr gewährleistet werden kann.
Das Bild zeigt die Horizonte in einer Rasentragschicht mit Veränderung der obersten Schicht durch Anreicherung organischer Substanz.
Vorbeugung:
Der Alterungsprozess einer Rasentragschicht kann durch eine fachgerechte Pflege verlangsamt werden. Hierzu gehört als vorbeugende Maßnahmen das Striegeln, Vertikutieren und Aerifizieren. Der Anteil an organischer Substanz kann hierdurch abgesenkt werden. Ebenso bewirkt ein Besanden (Topdressen) eine Abmagerung der organisch angereicherten Schicht.
Mögliche Gegenmaßnahmen:
- Bei einer dünnen organischen Auflage:
Vertikutieren, besanden und aerifizieren. Dies sollte bei Bedarf über Jahre intensiv durchgeführt werden. Diese Maßnahme verteilt die finanzielle Belastung, dauert aber auch länger, bis sich das optimale Ergebnis einstellt. - Bei einer mittleren Stärke der organischen Auflage:
Aeriforce- bzw. Terraforce-Maßnahme. Hier wird in Verbindung mit einer Besandung die Rasentragschicht aufgebessert und die organische Schicht dabei durchschnitten. - Bei einer starken organischen Auflage:
Feinschlitzsystem. Dabei wird das Drainagesystem ergänzt. Die Rasentragschicht wird komplett bis auf das darunter liegende Drainsystem durchtrennt. Eine intensive Entwässerung ist wieder gewährleistet. Zusätzlich wird die Rasentragschicht durch Besandung aufgewertet.
Um eine bedarfsgerechte Problembehandlung durchführen zu können, ist eine genaue Analyse der Vor-Ort-Situation zwingend notwendig.
Analyse der Gegebenheiten vor Ort
- Wie ist die Rasentragschicht aufgebaut?
Hier stellt sich die Frage, wie sandreich die Rasentragschicht aufgebaut ist. Sandreiche Rasentragschichten neigen stärker zu einer Anreicherung mit organischer Masse, da meist weniger Bodenleben vorhanden ist. - Ist die Original-Rasentragschicht noch funktionsfähig?
Die Rasentragschicht grenzt sich oft sichtbar von der nachträglich darüber entstandenen organischen Auflage ab. Wenn diese Original-Rasentragschicht relativ trocken gegenüber der organischen Schicht ist und idealerweise auch durchwurzelt ist, kann man von einer funktionsfähigen Rasentragschicht sprechen. Dies setzt natürlich ein funktionierendes Entwässerungssystem voraus. - Funktioniert das vorhandene Entwässerungssystem noch?
Dies funktioniert meist, wenn die Rasentragschicht trocken ist und nach Regenereignissen Wasser in den Drainage-Kontrollschächten und Vorflutern fließt. - Wie stark ist die organische Schicht und wie ist diese aufgebaut?
Die Beantwortung ist wichtig für die notwendigen technischen Maßnahmen, um wieder ein
brauchbares Rasenspielfeld zu erhalten.
Zusätzlich sind folgende Informationen sehr hilfreich:
- Welche Pflegemaßnahmen wurden in der Vergangenheit durchgeführt?
- Wie ist die Nutzungsintensität?
- Welches Zeitfenster steht für die nötige Renovation zu Verfügung?
- Welche finanziellen Mittel stehen zur Verfügung?