04/2023 INTERGREEN Newsletter
Rasengräser vor dem Winter stärken
Der Belag eines Sportrasens soll als Vegetationsdecke auch in den Wintermonaten einen ansprechenden Aspekt liefern. Damit die Gräser die Tage während der Vegetationsruhe bei Frosteinwirkung schadlos überstehen, sollten im Vorfeld geeignete Maßnahmen zur Ausbildung einer Winterhärte vorgenommen werden.
Rasenpflege vor dem Winter
Gezielte Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Winter schützen den Rasen vor zu großen Schäden bei Schnee und Frosteinwirkung. In diesen Tagen kommt es darauf an, dass die Gräser für die Zeit der Vegetationsruhe vorbereitet werden. Mit wenigen Schritten lässt sich der Rasen entsprechend präparieren.
- Regelmäßiges Entfernen des Herbstlaubes;
- letzter Rasenschnitt im Oktober/November bei Standardhöhe;
- Kaliumbetonte Herbstdüngung.
Damit die Rasengräser nicht vergilben oder gar absterben, sollte das Herbstlaub regelmäßig entfernt werden. Die Blätter können gut als Mulchmaterial für Pflanzbeete verwendet werden, oder der Kompostierung zugeführt werden.
Der letzte Rasenschnitt sollte bei der normalen Schnitthöhe (28 -35 mm Sportrasen/ 35–45 mm Gebrauchsrasen) durchgeführt werden. Dies geschieht zum Ende der Vegetationsperiode meist im November, sodass kein Zuwachs mehr zu erwarten ist. Mäht man den Rasen eher höher, so legen sich die Gräser um und es entsteht ein günstiges Mikroklima für pilzliche Erreger, wie den Schneeschimmel.
Physiologische Winteranpassung der Gräser
Durch gezielte Steuerung des Stoffwechsels gelingt es den Gräsern, eine bestimmte Winterhärte aufzubauen. Dabei spielt die Einlagerung von Kohlenhydraten eine wichtige Rolle. Hierdurch wird die Zellsaftkonzentration erhöht und gleichzeitig der Gefrierpunkt abgesenkt. Diese Frostschutzwirkung ermöglicht es den Gräsern, die Wintermonate auch bei Frost entsprechend zu überstehen.
Mit einer angemessenen Spätherbstdüngung lässt sich die Anpassung der Gräser an die Kälteperioden unterstützen. Untersuchungen an der Universität in Guelph, Kanada, haben gezeigt, dass eine dosierte Spätherbstdüngung durchaus günstig wirken kann. Wichtig ist es, in den Zellen den Wassergehalt zu reduzieren und den Zuckergehalt zu erhöhen. Die Aufnahme von Stickstoff erfolgt noch nach Einstellung des oberirdischen Sprosswachstums und fördert den Chlorophyllgehalt im Blatt. Hierdurch wird die Fotosyntheseleistung auch bei schwächeren Lichtverhältnissen verbessert und es kommt zur Produktion von Kohlenhydraten, die nicht mehr für das Wachstum von Blättern, sondern zur Ausbildung der Winterhärte eingelagert werden.
Nährstoffverhältnis wichtig für Wirkung
Die Herbst-Rasendünger enthalten einen reduzierten Stickstoffanteil und liefern in besonderem Maße einen hohen Kalianteil für die Nährstoffaufnahme durch die Wurzeln.
Kalium schützt die Pflanzenzellen vor Frosteinwirkung und Krankheitsbefall. Die von den Gräsern gebildeten Reservestoffe dienen dem Rasen zusätzlich im Frühjahr bei einer raschen Ergrünung. Herbstdünger mit einem Eisenanteil unterstützen auch im Winter eine ansprechende grüne Farbe und verringern eine Vermoosung. Ein Blick auf das Deklarationsfeld der Packung gibt Hinweise zu den Inhaltsstoffen.
Muster-Beispiel für Herbstdünger
Das Produkt Floranid® Twin Club 10+5+20 (+4) ist ein Kalium- und magnesiumstarker NPK-Langzeitdünger mit hohen Anteilen an ISODUR® und CROTODUR® für Kulturen im Öffentlichen Grün, Landschaftsbau und Sportplatzpflege. Aufgrund der Nährstoffzusammensetzung (s. Deklaration) eignet sich dieser Dünger besonders für die Spät-Herbstdüngung, mit folgenden Eigenschaften:
- Dopple-N-Technologie aus ISODUR® und CROTODUR®
- Hoher Kali- und Magnesiumgehalt
- Günstig für den Einsatz bei geringem Stickstoffbedarf
- Macht Pflanzen widerstandsfähiger
- Empfehlenswert beim Einsatz von Mährobotern.
Deklaration
10,0 % N Gesamt-Stickstoff
14,0 % Ammoniumstickstoff
13,6 % Isobutylidendiharnstoff
12,4 % Crotonylidendiharnstoff
5,0 % P2O5 Gesamt-Phosphorpentoxid
13,8 % wasserlösliches Phosphorpentoxid
15,0 % Phosphorpentoxid löslich in neutralem
Ammoniumcitrat
20,0 % K2O wasserlösliches Kaliumoxid
4,0 % MgO Gesamt-Magnesiumoxid
13,2 % wasserlösliches Magnesiumoxid
28,75 % SO3 Gesamt-Schwefeltrioxid (11,5 % S)
127,5 % wasserlösliches Schwefeltrioxid (11 % S)
0,01 % Cu wasserlösliches Kupfer, als Kupferdinatrium,
100 % chelatisiert durch EDTAS
1,00 % Fe Gesamt-Eisen, als Sulfat
Bei der Beschaffung von geeigneten Rasendüngern für die Herbstdüngung beraten Sie die Fachbetriebe der INTERGREEN-Gruppe gerne.
Autor
Dr. Klaus Müller-Beck, 48291 Telgte
E-Mail: klaus.mueller-beck@t-online.de